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Die Nase bewegt sich ganz leicht, sie schwebt dicht neben dem Grashalm. Der Kopf ist gesenkt und der Blick aufmerksam nach vorne gerichtet. Dann runter zu den Kieselsteinen, eine halbe Drehung des Körpers, der Nasenspiegel bleibt dabei wie ein Magnet am Wegrand kleben. Mit zufriedenen Augen nimmt mein Hund den Kopf wieder hoch, macht einen halben Schritt nach vorne und hebt sein Bein. Voilà – Die Haftnotiz für den nächsten Vierbeiner ist gesetzt.
Gemeinsamer Spass verbindet
Gerüche schenken dem Hund ein Blumenstrauss an Informationen. Er kann beispielsweise in aller Ruhe die Botschaften seiner Artgenossen lesen. Neben den spannenden Düften, die natürlicherweise in der Natur vorkommen, kannst du seine Schnüffelleidenschaft auch gezielt durch Gerüche anregen, die du selbst auslegst.
Durch die Jagd nach Zielgeruch könnt ihr eine gemeinsame Leidenschaft finden, die euch verbindet. Beachtest du die Interessen deines Hundes und gehst mit ihm auf unbeschwerte Schnüffelsafari, stärkt das seine Zuversicht in die Umwelt und senkt die Reaktion auf Reize, die plötzlich auftauchen. Kurz gesagt: dein Hund verknüpft die Umwelt mit positiven Erfahrungen, was gerade bei ängstlichen Hunden eine enorme Veränderung auslösen kann.
Schnüffelspiele mit Spassgarantie
- Die vermissten Kekse: Verstecke im Haus oder Garten Leckerchen. Lege an einigen Ecken Leckerchen hin, während du an anderen Orten nur antäuschst. Dein Hund beobachtet dich dabei und darf anschliessend losflitzen.
- Oh du Wurstbaum: Stecke Wurststückchen oder andere weiche Leckerchen in die Rinde eines alten, dicken Baumes. Dein Hund kann sich die Leckerchen vom Baum pflücken und dehnt dabei die Rückenmuskulatur.
- Ab in die Box: Befülle verschiedene Kartonkisten Zeitungspapier und Leckereien. Vom Wohnzimmer zum Garten zum Parkplatz und Waldrand lernt dein Hund so mit vertrauten Objekten neue Umgebungen kennen.
Ob dein Hund total sorgenfrei durchs Leben geht oder hinter jeder Ecke ein Bösewicht vermutet: ein schrittweiser Aufbau ist für alle Hunde wichtig. Nasenarbeit muss nicht immer weitläufiger und schwieriger werden, damit sie deinen Hund auslastet. Gerade eine Suche auf kleiner Fläche ist für dein Hund äusserst anspruchsvoll!
Ein Ausgleich zum hektischen Alltag
Wenn die Suchaufgabe zu deinem Hund passt, kann sie das Wohlbefinden also auch längerfristig stärken. Dein Hund kann mit einer selbstbestimmten Suchübung seine Neugierde ausleben und ganz nebenbei Reize aus der Umwelt gelassener wahrnehmen. Oder, wie es die Hundetrainerin und Biologin Ute Blaschke Berthold in einem Interview* beschrieb: «Schnüffelübungen in der Verhaltenstherapie wie auch im Alltag sind also dann wirksam, wenn der Hund dank Ritualen, der passenden Umgebung und attraktiver Belohnung ruhig und fokussiert bei der Aufgabe bleiben kann.»
*Zitat aus «Schnüffeln mit Wohlfühlfaktor», erschienen im April 2021 in der Zeitschrift «Hunde» Den ganzen Artikel kannst du hier nachlesen.
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